Biografie
Lydia Benecke, geboren im November 1982 in Bytom (Polen), kam im Sommer 1987 mit ihrer Mutter und Großmutter nach Deutschland. Sie wuchs in einer Hochhaussiedlung in der Ruhrgebietsstadt Bottrop auf und studierte an der Ruhr-Universität Bochum Psychologie, Psychopathologie und Forensik. Seit 2009 ist sie als Diplom-Psychologin mit Arbeitsschwerpunkt im Bereich der Gewalt- und Sexualstraftaten tätig.
Sie arbeitet in einer Ambulanz für Sexualstraftäter*innen mit erwachsenen Sexualstraftäter*innen (verurteilt u. a wegen Kindesmissbrauchs, Kinderpornografie, Exhibitionismus, sexueller Nötigung, Vergewaltigung, Tötung zur Befriedigung des Geschlechtstriebs) und sexuell delinquenten Jugendlichen sowie in einer Sozialtherapeutischen Anstalt (spezielle Form von JVA) mit männlichen Gewaltstraftätern (verurteilt u. a wegen unterschiedlich motivierter Tötungsdelikte oder anderen schweren Gewaltstraftaten).
Ihre wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte und Interessengebiete liegen in den Bereichen der Tätertypologien im Kontext von Persönlichkeitsstilen bis -störungen (vor allem aus dem "Cluster-B-Bereich“ = narzisstische, histrionische, dissoziale und emotional-instabile Persönlichkeitsausprägungen sowie das wissenschaftliche Konstrukt der Psychopathie) und Traumafolgestörungen (PTBS, komplexe PTBS, DIS - ehemals MPS) sowie Paraphilien und paraphilen Störungen (abweichende sexuelle Vorlieben, was u. a. die Unterscheidung zwischen inklinierendem und periculärem sexuellen Sadismus, sowie die wissenschaftlich fundierte Betrachtung von Fetischismus, Pädophilie, Zoophilie, sexuellen Tötungsfantasien, Kannibalismus und Nekrophilie einschließt).
Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit der psychologischen Betrachtung von Sekten / Glaubensgemeinschaften (u. a. Satanismus, Colonia Dignidad, Mormonen, Zeugen Jehovas, Die Zwölf Stämme, Organische Christus Generation (OCG), Neuheidentum, Shincheonji) sowie der „Satanic Panic" (international und in Deutschland: » Facebook Beitrag und WTF-Talk-Folgen zum Thema 1, 2, & 3 ). In diesen Bereichen besteht kontinuierlicher Austausch mit entsprechenden Beratungsstellen und Weltanschauungsbeauftragten.
Im Rahmen ihrer Beratungs- und Fortbildungstätigkeit beschäftigt sie sich auch mit unterschiedlichen Fragestellungen innerhalb der Themengebiete „abergläubische Überzeugungen" (vermeintlich übersinnliche Phänomene, wie beispielsweise Wahrnehmungen von Geistererscheinungen; Angebote aus dem Bereich der Esoterik wie Vermisstensuche durch Hellsehen (Infopaket und Beispiel im Fall von Tanja Mühlinghaus) oder gefährliche Heilsversprechen; Besessenheits-Phänomene und Exorzismus usw.), „Verschwörungsideologien & Verschwörungsmythen" sowie „Subkulturen" (vor allem BDSM-Szene, Schwarze Szene / Gothic-Kultur, Vampyr-Szene). Ihre Expertise stellte sie bis 2024 der GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) zur Verfügung, in deren Wissenschaftsrat sie ab 2015 tätig war und den sie 2024 verließ.
2022 gründete sie das Wissenschaftskommunikations-Format „WTF- Wissenschaft trifft Freundschaft", das jährlich eine zweitägige Live-Veranstaltung im Kupfersaal Leipzig und vierzehntägig die Online-Diskussionsrunde „WTF-Talk" auf Twitch durchführt. Anschließend werden die WTF-Talk-Folgen auf YouTube sowie auf allen gängigen Podcast-Plattformen veröffentlicht.
Zum Kernteam des WTF-Talks gehören der Journalist, Sachbuchautor und Infotainer (sowie Kühlwaldi-Mitbewohner) Bernd Harder, die Lehrerin und „European Skeptics" Podcasterin Annika Harrison, der Physiker, Sachbuchautor und Blogger Dr. Holm Gero Hümmler und Lydia Benecke.
Mit ihrem Kernteam, zahlreichen weiteren Expert:innen und der Unterstützung des Backgroundteams konnte Lydia Benecke als Initiatorin und Verantwortliche des Formats den Titel „Wissenschaft trifft Freundschaft“ erfolgreich in die Tat umsetzen.
Als Autorin verfasst sie kriminalpsychologische Bücher („Auf dünnem Eis. Die Psychologie des Bösen“, „Sadisten. Tödliche Liebe - Geschichten aus dem wahren Leben“, „Psychopathinnen. Die weibliche Psychologie des Bösen"), Buchbeiträge und Artikel. Zwischen 2010 und 2018 schrieb sie die psychologische Kolumne „Psychokiste" in Deutschlands größter BDSM-Zeitschrift „Schlagzeilen".
Für unterschiedliche Buch- und Podcastprojekte erstellte sie u. a. kriminalpsychologische Einschätzungen des deutschen Serienmörders Karl Denke (im Buch „Karl Denke - Der Kannibale von Münsterberg"), des kolumbianischen Serienmörders Luis Alfredo Garavito Cubillos (im Buch „Aus der Dunkelkammer des Bösen“), des französischen Serienmörders Gilles de Rais (für die Sendung „ZeitZeichen“ des WDR), des deutschen Serienmörders Fritz Haarmann (ebenfalls für die Sendung „ZeitZeichen“ des WDR), des österreichischen Serienmörders Jack Unterweger (für den NEON Unnützes Wissen Podcast), des deutschen Serienmörders Joachim Kroll (für den Verbrechen von nebenan Podcast), des Täters im „Mordfall Morenhovener Mühle" sowie eines regionalen Serienvergewaltigers und Mörders (für den Podcast „Akte Rheinland" des Bonner General-Anzeigers), des „Zodiac-Killers“ (für den Hoaxilla Podcast) und des unbekannten Mörders im „Mordfall Hinterkaifeck“ (ebenfalls für den Hoaxilla Podcast).
In Sendungen wie „Aktenzeichen XY... Gelöst“ (ZDF), „Anwälte der Toten“ (RTL), „Tod in..." (ZDF), „Ungelöst und unvergessen“ (Sat.1 Gold), Terra Xplore (ZDF), stern TV (RTL), „Das Böse im Menschen" (ZDF), „Justice – Die Justizreportage“ (RTL), „Cold Cases - Ungelöste Kriminalfälle der Geschichte" (ZDF/ARTE), YouTopia 2021 & 2022 (i&u TV), aspekte (ZDF), „Angriff auf unsere Kinder und was WIR dagegen machen können" (RTL) „Lokalzeit MordOrte" (WDR) und „Verbrechen! True Crime mit Sarah Tacke" (ZDF) wirkt sie als kriminalpsychologische Expertin mit. Als solche fungiert sie auch in Talkshows wie Leute (SWR1), 3nach9 (Radio Bremen TV), Sternstunde der Nacht (SRF), Nachtcafé (SWR) oder TV total (Pro7).
Im Bereich Podcast ist sie bisher mit den Projekten "Meoldy of Crime" (zusammen mit dem Musikproduzenten Mousse T. bei ARD Kultur), „Dunkle Seelen" (WDR), „WTF-Talk" (Eigenproduktion) sowie beim „Der Fall - Podcast" (zusammen mit der Journalistin und Psychologiestudentin Sarah Koldehoff bei funk) vertreten. In der Video-Produktion von „Der Fall" (funk) hostet sie auch eigene Folgen zu unterschiedlichen kriminalpsychologischen Fragestellungen.
Sie ist selbstständig als Fortbildnerin, Referentin und Beraterin für Institutionen (Ermittlungsbehörden, Justizvollzugsanstalten, Bewährungshilfe, Psychiatrien etc.), schwerpunktmäßig im Zusammenhang mit der kriminalpsychologischen Betrachtung von Kriminalfällen (speziell bei Sexualdelikten & Tötungsdelikten), tätig.
Seit 2012 ist sie Jugendschutzbeauftragte des gemeinnützigen Vereins SMJG e.V. , der Jugendarbeit in den Bereichen BDSM und Sexualaufklärung betreibt.
Außerdem engagiert sie sich für Knochenmarkspende und Organspende.
Seit ihrem achtzehnten Lebensjahr hat sie immer einen Organspendeausweis dabei und setzt sich dafür ein, dass Menschen auf der Grundlage seriöser Informationen verstehen, warum es wichtig und sinnvoll ist, selbst zur Organspende bereit zu sein. Um hierüber aufzuklären, produzierte sie 2020 ein Informationsvideo für ihren YouTube-Kanal, in dem sie mit Nico Müller über sein Leben mit einem Spenderherz, Fakten und Fehlinformationen sprach.
Sie ist bei der DKMS Deutschland registriert und hat selbst schon zwei Mal Knochenmark gespendet: 2010 per Knochenmarkentnahme und 2011 mittels peripherer Stammzellentnahme.
Lydia Benecke lebt mit ihrem Lebensgefährten, dem freischaffenden Künstler Sebastian Burda, in Köln.
Weitere Interessante Informationen unter:
http://www.facebook.com/LydiaBenecke.official